Vero: Ernsthafte Konkurrenz für Instagram und Facebook?
Vero ist italienisch und bedeutet soviel wie unverfälscht. „Vero – True Social“ ist für jeden, der Inhalte teilen und gleichzeitig die Kontrolle darüber behalten will, mit wem. Was ist der Unterschied zu Facebook und Instagram und wie schneidet die neue soziale App im Vergleich ab? Keine Werbung, kein nerviger Algorithmus. Vero ist einfach, echt und sozial. Das klingt zu schön, um wahr zu sein? Finde ich auch. Darum teste ich Vero und finde heraus, was es damit auf sich hat. Immerhin muss schon einiges passieren, damit ich mich bei Instagram abmelde und zur Konkurrenz überlaufe. Die App ist kostenlos für die ersten 1 Millionen Nutzer. Was geschieht danach? Wenn Vero ohne Werbung und Datenverkauf der Nutzer auskommen und trotzdem überleben will, wird die App danach höchstwahrscheinlich kostenpflichtig. Hier kommen erstmal meine 10 Fakten über Vero.
10 Fakten über Vero – True Social.
1. Die wahre Geschichte von Vero.
Das Konzept von Vero überzeugt. Keine nervige Werbung in der App. Nur das, worauf es ankommt: Das Teilen mit Freunden. Denn sharing is caring. Außerdem sprechen mich auf Anhieb die erweiterten Funktionen an. Ich kann neben Bildern auch Musik, Bücher, Links und Orte teilen. Jetzt bin ich gespannt, ob die App auch hält, was sie verspricht. Vom Design und den Features her ist Vero meiner Meinung nach eine ernsthafte Konkurrenz für Instagram und Facebook.
2. Vero-Gründer Ayman Hariri ist Milliardenschwer.
Der CEO und Co Founder von Vero ist Ayman Hariri, ein libanesischer Milliardär, Sohn des ehemaligen libanesischen Premierministers und der Halbbruder des gegenwärtigen Premierministers des Landes. Zusammen mit Motaz Nabulsi und Scott Birnbaum gründet er 2015 die neue soziale App. Was? Dann ist das ganze doch gar nicht mehr so neu? Warum also jetzt dieser Hype? Immerhin schnellt Vero letzte Woche bei den gratis App-Downloads an die Spitze und überholt Instagram, Snapchat und sogar Facebook. Es ist unklar, warum die App gerade jetzt so viral durch die Decke geht. Hariri vermutet, die Ursache beruht auf Mundpropaganda in verschiedenen Communities. Von Cosplay bis hin zu Fotografie und Tattoo-Enthusiasten – alle reden über die (nicht mehr ganz so) neue Social-Media-Plattform Vero. Während die Founder selbst ihre Marke in diesen Communitys etablierten, hatten sie es offenbar nicht nötig, diese für ihre Werbung zu bezahlen. Ganz organische Mundpropaganda also…
3. So funktioniert der Download von Vero.
Der Download ist easy und funktioniert wie üblich ohne Probleme. In ein paar Sekunden habe ich die App also auf meinem Smartphone. Das Logo gefällt mir schonmal. Woran das wohl liegen könnte? Also weiter gehts…
4. Vero Registrierung in nur 5 Minuten.
Nach allem, was ich im Netz über Vero gelesen habe, hatte ich mir die Registrierung schwieriger vorgestellt. Diese dauert bei mir nur 5 Minuten. Einfach Namen sowie die E-Mail-Adresse und Telefonnummer eingeben. Ich mache mich schon darauf gefasst, einem nervigen Bestätigungslink folgen zu müssen, der mir via Mail gesendet wird. Stattdessen bekomme ich eine SMS mit dem Bestätigungscode, den ich nur noch eingeben muss, um loszulegen.
5. Vero: Elegant und minimalistisch.
Das Design ist in stilvollem dunkelgrau gehalten, minimalistisch und irgendwie beruhigend. Hier achtet man offenbar auf Details. Vielleicht treiben sich auch deshalb so viele Künstler auf Vero herum. Das elegante Design ist ein Augenschmaus.
6. Benutzerfreundlichkeit wie bei Instagram und Facebook.
Vero ist selbsterklärend und knüpft an die Funktionsweisen von Facebook und Instagram an. Du hast die Möglichkeit, dein Telefonbuch zu synchronisieren und bekommst somit Informationen darüber, welche deiner Kontakte auch bei Vero angemeldet sind. Darüber hinaus kannst du die Suchfunktion der App nutzen. Das Uploaden von Videos und Bildern funktioniert ähnlich wie bei der Konkurrenz. Du klickst einfach auf den Plus Button am unteren Rand des Bildschirms. Dort hast du die Möglichkeit, ein Foto aufzunehmen oder aus der Galerie deines Handys zu wählen. Die weiteren Funktionen erkläre ich weiter unten. Jetzt fügst du deinem Foto (oder deinem Video, Ort oder Link) einen Text hinzu und versiehst ihn mit Hashtags.
7. Unterschiedliche Avatare für Freunde, Bekannte & Follower .
Vero unterscheidet drei Kategorien: enge Freunde, Bekannte und Follower. Du kannst nicht nur entscheiden, wer deine Beiträge sieht, sondern hast darüber hinaus auch die Möglichkeit, drei verschiedene Avatare für jede Kategorie anzulegen. Für Leute, die für ihre Follower seriös wirken möchten aber lieber ein lockeres Partybild für enge Freunde in ihrem Profil präsentieren wollen, bietet Vero also die ultimative Lösung. Coole Sache wie ich finde- auch hier wurde offensichtlich mitgedacht. Obwohl ich dieses coole Feature nicht nutze, da ich ja nicht seriös wirken, sondern authentisch sein möchte. Trotzdem nice to have.
8. Bücher, Musik, Videos, Links & Orte teilen.
Was mir auf Anhieb gefällt: das Teilen von Büchern, Orten, Musik und das Einbinden von Videos. Nachdem du das „Plus“ am unteren Bildschirmrand drückst, wirst du gefragt, ob du Fotos, Links, Musik, Filme, Bücher oder Orte teilen möchtest. Du kannst nun (wie bei den Bildern oben erklärt) den einzelnen Komponenten Text und Hashtags hinzufügen und verlinken.
9. Suchtfaktor gleich Null!
Naja, bisher ist hier noch nicht so viel los. Dementsprechend wenig halte ich mich bei Vero auf. Eine angenehme, meditationsähnliche Stille breitet sich aus. Für mich genau das Richtige, denn nach zwei Stunden Facebook und Instagram habe ich das Bedürfnis nach einem Wellnessurlaub. Oder nach zehn Minuten Vero 😉
10. Werbung & versteckte Kosten!
Vero ist kostenfrei. Zumindest für die erste Million Nutzer. Danach wird die App vermutlich kostenpflichtig oder es wird ein Monatsbeitrag fällig. Eine Methode, die in der Marktwirtschaft unter dem Stichwort „Verknappung“ bekannt ist. Diese löst im Nutzer das Gefühl aus, schnell handeln zu müssen und das super Angebot zu sichern, bevor es zu spät ist. Werbung soll es bei Vero zu keiner Zeit geben. Stattdessen werden In-App-Käufe möglich sein. In-App-Käufe gibt es zum Beispiel bei Android oder iOS-Apps. Dabei kannst du bestimmte Produkte innerhalb der App selbst kaufen und bezahlen.
Mein Fazit
Wenn du soziale Medien ohne Werbung nutzen willst oder von Algorithmen genervt bist, wirst du Vero mögen. Hier findest du unaufgeregtes, elegantes Design und übersichtliche Strukturen vereint zu einem stilvollen Gesamtpaket. Für den versierten Nutzer von Facebook, Instagram oder Twitter sollte die Handhabung der True Social App ebenfalls keine Probleme darstellen. Die unterschiedlichen Features sind erfrischend anders, vor allem das Teilen von Büchern und Musik spricht mich an. Die Möglichkeit der In-App-Käufe sehe ich kritisch. Der fade Beigeschmack, den ich auch bei Facebook habe, dass hier mein Kaufverhalten analysiert wird, ist nicht zu leugnen. Ich nutze die App jetzt seit knapp einer Woche und konnte noch keine technischen Fehler oder Systemabstürze feststellen. Auf jeden Fall bin ich gespannt, ob sich Vero gegenüber der Konkurrenz durchsetzt. Das Potenzial dazu ist meiner Meinung nach auf jeden Fall vorhanden.