Meine ersten Retreat Schritte
In letzter Zeit beschäftigt mich das Thema Retreat ziemlich stark. Als ich auf Bali ankomme, ist mir klar, dass ich nur für eine begrenzte Zeit hier sein werde. Ende des Monats gehts auf nach Thailand. Dort werde ich wie ich wie im letzten Jahr an einem Schweigeretreat teilnehmen. Aber dazu später mehr. Auf Bali angekommen ergibt sich also spontan durch zufällige Begegnungen die Möglichkeit, selbst ein Retreat zu veranstalten. Im Zuge meiner ersten Bekanntmachungen in der Insta Story schreiben mich Sarah und Dave von Mangos and Medicine an. Du veranstaltest ein Retreat? Wir wollen dabei sein! Wir treffen uns im Sayuri Healing Food und lernen uns näher kennen. Zum ersten Mal kurz gesehen haben wir uns auf dem Baliveganfestival. Dank Yvonnes Hinweis von Gras und Steine, wissen wir voneinander. Wie verrückt die digitale Welt ist merken wir, als Sarah meine Insta Livestory sieht und wir bemerken – ich stehe direkt hinter ihr! Ein soziales Netzwerk kann verbinden und Menschen zusammen führen, die sich sonst nie begegnet wären. ♥
Der Weg zum eigenen Retreat
Wir treffen uns also um über Visionen, Träume und Leidenschaften zu philosophieren. Ziemlich schnell wird klar, dass wir komplett auf der selben Welle schwimmen. Wir treffen uns häufiger und erfahren, dass auch die Zusammenarbeit und Kommunikation hervorragend funktionieren. Die ersten wackeligen Schritte des Digitalen Nomadenlebens werden erprobt. Für mich ist das ein Experiment. Wie fühlt es sich an ohne festen Wohnort in Traumlocations zu arbeiten? Darüber werde ich demnächst einen eigenen Artikel schreiben. Zurück zum Thema. Wir entwerfen und verteilen Flyer, hauen Marketingtechnisch auf den Putz und veranstalten dank des unglaublichen Supports unserer Community eine erfolgreiche Thunderclap Kampagne. Die ersten Subscriber für unseren Newsletter flattern rein, so wie die ersten Anmeldungen für das Retreat. Kooperationen entwickeln sich. Dann – zwei Tage vor Anmeldeschluss – die ernüchternde Wahrheit! Das Retreat kann nicht stattfinden – aufgrund mangelnder Teilnehmerzahlen.
Alles aus?
Ist unsere Mission gescheitert? Haben wir unsere Zeit verschwendet? Haben wir uns lächerlich gemacht? Das Gefühl, nachdem uns klar wurde, dass wir unser Retreat nicht starten können war bedrückend. Unsere Euphorie muss Platz machen für ein Gefühl der Leere und der Orientierungslosigkeit. Auch in dieser Zeit sind wir täglich in Kontakt, heitern uns gegenseitig auf, machen uns Mut. Mein erstes Team als selbstständige digitale Nomadin hatte nicht besser sein können. Unsere Vision lebt weiter und schnell sprudeln neue Ideen, die sich in Taten verwandeln. Wir erschaffen eine gemeinsame Arbeitsstruktur, die perfekt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt ist und beantworten Fragen. Welche Zielgruppe wollen wir ansprechen? Was sind unsere Leidenschaften? Wie steht es mit unseren Hoffnungen und Ängsten? Wie können wir mit unseren Professionen und Überzeugungen den bestmöglichen Mehrwert schaffen?
Lehre nur, was du auch verkörperst
Uns wird schnell klar, dass wir nichts vermitteln können und wollen, was wir nicht selbst (er)leben. In täglichen Gesprächen reflektieren wir nicht nur unsere Arbeitsprozesse sondern legen großen Wert auf unsere Persönlichkeitsentwicklung. Mein Lieblingsthema 🙂 Ich bin dankbar für Situationen, in denen ich die Möglichkeit habe, mich weiter zu entwickeln. Achtsamkeit hilft mir da ungemein weiter. Diese Achtsamkeit und Meditaion habe ich im letzten Jahr beim Schweigeretreat auf Koh Samui schätzen gelernt. Daher kommt meine Leidenschaft für Retreats 😉 Es ist etwas anderes, ob du ein Buch zum Thema liest oder die Erfahrung selbst machst. Kaum gab es etwas in meinem Leben, das mir so tiefgreifend weiter geholfen hat wie dieses Erlebnis. Darüber hinaus habe ich auf anderen Retreats und Fastenkuren immer etwas positives für mich erfahren dürfen. Daher habe ich entschieden, auch in diesem Jahr wieder ein Schweigeretreat zu machen. Diesmal 10 Tage. Ein ausführlicher Artikel zu meinen Erlebnissen im Soan Mokkh Kloster folgt 🙂
Was bedeutet eigentlich Retreat?
Retreat bedeutet „Rückzug“ – ursprünglich ein Konzept aus dem Buddhismus. Ein praktizierender Buddhist zieht sich dabei in die Einsamkeit zurück, um sich frei von äußeren Einflüssen der Meditation zu widmen. Du nimmst dir zum Beispiel für einen bestimmten Zeitraum vor, auf gewisse Dinge zu verzichten. Am Besten in einer dir unbekannten Umgebung. Hier geht es darum, deine eigene Kompfortzone zu verlassen und neue Erfahrungen zu machen. Für mich ist das größte Geschenk zu lernen, wie wenig ich brauche. Wenn ich für einen gewissen Zeitraum auf bestimmte Dinge wie Kaffee, ein weiches Bett, das Internet oder soziale Kontakte verzichte dann, wird mir ein wunderbares Geschenk zuteil. Ich lerne die Dinge um mich viel mehr zu schätzen. Ich trete in Kontakt mit meinen eigenen Bedürfnissen und lerne, meine Wahrnehmung zu schärfen. Alles Dinge, die im turbulenten Alltag von unschätzbarem Wert sind.
Der Zeitfaktor
Wer hat schon die Zeit, sich für ein Retreat zehn Tage oder mehr frei zu nehmen? Ich denke, diese Zeit solltest du dir auf jeden Fall frei schaufeln. Trotzdem bin ich auch davon überzeugt, dass du schon mit kleinen Retreats viel bewirken kannst. Starte easy und integriere zum Beispiel neue Routinen in deinen Alltag. Meine aktuellste Retreaterfahrung ist eher unfreiwillig geschehen. Ein Tag ohne Wasser uns Strom auf Bali 😉 Und dann diese Dankbarkeit und Wertschätzung, wenn alles wieder funktioniert. Lass doch mal für eine Woche etwas weg, was du schon länger loslassen wolltest. Oder verzichte zwei Tage auf dein Handy, lass Fleisch und Milchprodukte weg. Lass den Fernseher am Abend aus oder das Radio am Morgen und beobachte, was passiert. Lass dich überraschen sein, wie kreativ du bist!
Keine Reise ist spannender und abenteuerlicher, als die zu dir selbst!
Du willst deine ersten Erfahrungen mit einem Retreat machen?
Im Zuge der Vorbereitungen auf unser Retreat in Bali haben wir viele Anfragen bekommen. Viele von euch haben mich gefragt, wann es einen weiteren Termin gibt. Bisher steht noch kein Termin für 2018 fest. Als Dankeschön für den Support, den wir während der Vorbereitungen zum Retreat erfahren durften, habe ich mich entschlossen, ein kostenlosen Onlineretreat anzubieten. Bis der nächste Termin steht kannst du einfach und kostenlos von zu Hause aus deine eigene Retreaterfahrung machen.